
Spannende Geschichten Rund um die Deutsche Weinstraße finden Sie in unserem jährlich erscheinenden Magazin.
Registrieren
Und alle Zukünftigen ausgaben direkt nach Druck gratis und Versandkostenfrei erhalten.
Spannende Geschichten Rund um die Deutsche Weinstraße finden Sie in unserem jährlich erscheinenden Magazin.
Registrieren
Und alle Zukünftigen ausgaben direkt nach Druck gratis und Versandkostenfrei erhalten.
„Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“
Mit dem Ziel als Impulsgeber für eine zukunftsorientierte und bewusste Entwicklung in der Region zu wirken, schaffen wir Synergien zwischen Tourismus, Naturschutz, Land-und Forstwirtschaft, Kultur, Handel und Gewerbe sowie den Menschen vor Ort. Deshalb sind wir stolz eine Auswahl an Projekten und Initiativen vorstellen zu können, die für verantwortungsvolles Handeln in unserer Region stehen.
Der Trifterlebnispfad im Legelbachtal bei Elmstein erschließt die ehemaligen Triftanlagen am großen und kleinen Legelbach, mitten im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen. Im 19. Jahrhundert wurden die beiden Bäche zum Triften für Holz genutzt. Darunter versteht man die Verfrachtung von Holzstücken auf dem Wasserweg. Es handelte sich dabei im Wesentlichen um Brennholz, welches aus dem Legelbachtal bis zum Rhein getriftet wurde. Im Rahmen eines umfassenden Projekts wurde diese Triftanlagen in den Jahren 2017 bis 2020 erschlossen und für Besucher erlebbar gemacht. Die Maßnahme wurde durch die Aktion Blau Plus gefördert und stand im Fokus der Gewässerentwicklung.
Nach der Entnahme von Bäumen und Sträuchern zum Erhalt und zur Aufwertung der Anlagen wurde großflächig der Neophyt „Japanischer Knöterich“ mit schwarzer Folie abgedeckt. Diese Bekämpfung findet noch immer statt. Eine große Baumaßnahme stellte die Sanierung des Ablaufs an der Ludwigsklause dar. Außerdem wurden die Einwurfplätze für zu triftendes Holz, sog. Bollerplätze, wieder sichtbar und ein sog. Tosbecken durch eine Brücke überquerbar gemacht. Des Weiteren erfolgte die Instandsetzung der Wanderwege und ehemaligen Triftwege entlang der Gewässer. Aufgewertet mit Schautafeln und einer Audiotour wird dem Besucher heute die Historie bildlich nahegebracht. Das gesamte Wanderwegeprojekt bildet in seiner Form drei aufeinanderfolgende Kreise. Der Naturliebhaber kann hier die Stille und Erholung des Waldes und der Gewässer genießen und erleben.
Auf einem markierten Rundweg um das Gelände des Beweidungsprojekts auf dem Gräfenhausener Wingertsberg kann man die Offenhaltung der ehemals verbuschten Weinbergterrassen durch naturnahe Mischbeweidung beobachten. Attraktive Aussichtspunkte geben immer wieder Blicke auf die abwechslungsreiche Kulturlandschaft und den Trifels frei. Außerdem lernt man das tierische Landschaftspflegeteam bestehend aus Auerochsen, Ziegen und Eseln kennen. Die vierbeinigen Biotoppfleger gestalten das 13 Hektar große Projektgebiet. Ziegen sind als gute Kletterer am Steilhang bestens geeignet. Sie fressen neben Kräutern und Gräsern gerne Laub und vor allem im Winter die Rinde von Gehölzen. Die Auerochsen bzw. Heckrinder sind in erster Linie Grasfresser naschen aber auch gerne einmal an jungen Trieben von Hecken und Sträuchern. Sogar junge Bäume werden gerne niedergeritten. Auch Esel sind Grasfresser, Holz und Rinde stehen jedoch ebenso auf ihrem Speiseplan. Außerdem kann das Fleisch der natürlich gehaltenen Rinder erworben werden.
Auf einer Waldfläche von ca. 44 Hektar beweiden derzeit zehn Heckrinder das Gebiet in der Nähe des Sandwiesenweihers im St. Martiner Tal. Die Wildrinder (benannt nach den Züchtern, Gebrüder Heck, aus den 1920er Jahren) ähneln dem längst ausgestorbenen Auerochsen. 2011 wurde das Projekt gestartet und seitdem stehen die Rinder im Dienste der Landschaftspflege. Sie sollen nämlich dafür sorgen, dass die Landschaft im Tal nicht verbuscht und zuwächst. Inzwischen sind dadurch schon einige Lichtungen entstanden.
Rund um das Beweidungsgebiet verläuft auch der Auerochsenweg, ein leichter Wanderweg von 4,6 km Länge. Regelmäßig gibt es auch Führungen rund um das Gelände. Hier werden den Teilnehmern das Projekt und die Tiere näher gebracht. Die genauen Termine sind im Veranstaltungskalender der Tourist-Info St. Martin zu finden.
Im Laufe des Jahres 2019 wurde der Eisbach zwischen Ebertsheim und Eisenberg renaturiert. In einem der größten Renaturierungsprojekte in Rheinland-Pfalz wurden 25.000 Kubikmeter Erde verschoben, um dem Eisbach sein mäandrierendes Bachbett zurück zugeben. Seit dem Abschluss der Tiefbauarbeiten Ende 2019 fließt der Eisbach nun wieder wie in Urzeiten durch sein ursprüngliches, kurvenreiches Bett. Seitdem erobert sich die Natur wieder Stück für Stück das Gelände zurück. Bereits im Frühjahr und Sommer 2020 zeigte sich eine üppige Vegetation.
Auf dem Renaturierungsgebiet sind auch ein Aussichtturm und ein Wasserspielplatz entstanden, so dass das Gelände auch zu einem beliebten Naherholungsgebiet für die Bevölkerung und zu einer gern besuchten Raststätte für Radtouristen, die auf dem nahe gelegenen Barbarossa-Radweg unterwegs sind, wurde.
Das Projekt wurde auf Initative der Ortsgemeinde Ebertsheim zusammen mit dem Landschaftsarchitekten Andreas Valentin geplant und durchgeführt. Zudem wurde es filmisch von Robert Schwarz, einem lokalen Autor und Filmemacher, dokumentiert.
Als Außenstelle des Museums für Weinkultur möchte das Areal rund um den Kirchenberg die Verbindung von Nachhaltigkeitsaspekten im Weinbau mit verschiedenen kulturhistorischen Themen des Museums darstellen. Die Landschaft bietet dem interessierten Besucher einen Blick in die Praxis des Weinbaus, der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes. Zudem führt der Wanderweg "Deutsche Weinstraße" am Biotop und am Geotop vorbei.
In dem rund 12 Hektar großen Areal am Kirchenberg oberhalb von Deidesheim wurde die gewachsene Kulturlandschaft mit Weinbergterrassen und Streuobstwiesen für die Zukunft gesichert. Ziel des Projektes ist einerseits die Erhaltung der gewachsenen Kulturlandschaft, andererseits soll es zeigen, dass Natur- und Umweltschutz bei gleichzeitiger Nutzung durch den Mensch möglich sind. Die Lebensbedingungen für eine Vielzahl von zum Teil seltenen Tieren und Pflanzen konnten durch den Erhalt langfristig gesichert werden. Wege und Rampen wurden im Rahmen der Arbeiten angelegt, wucherndes Gehölz entfernt und die Waldbäume, die sich im Laufe der Jahre stark ausgebreitet hatten, teils abgeholzt. Weinbergterrassen wurden wieder freigelegt, Trockenmauern ausgebessert und Weinberge sowie Streuobstwiesen neu angelegt. Durch diese Arbeiten erhielt das Gebiet auch wieder für Wanderer, Touristen und Naturliebhaber neue Attraktivität. Aufgrund ihrer Lage können die Weinberge nur mit der Hand bearbeitet werden. Für den interessierten Besucher bietet sich dadurch die Möglichkeit vor Ort dem Winzer bei der „Handarbeit wie vor vielen Jahren“ zuzuschauen. Daher ist der Kirchenberg auch eine Außenstelle des Museums für Weinkultur, das hiermit neben der Theorie im Museum, auch einen Blick in die Praxis des Weinbaus und des Umweltschutzes ermöglicht. Diese Kombination ist einzigartig in Rheinland-Pfalz.
Am Einbruch des Oberrheingrabens oberhalb von Deidesheim erhält man in unvergleichbarer Weise einen Einblick in die Geschichte unserer Erde. Am Waldrand oberhalb des Kirchenbergs ist am Abbruch vom Oberrheingraben zum Gebirgsrücken der Mittelhaardt der intensiv verwitterte Sandstein mit zahlreichen Verformungen deutlich sichtbar. Für geologisch Interessierte ist an der senkrechten Böschungswand sehr gut der Buntsandstein zu erkennen, der mit einer scharfen Linie an eiszeitlichen Löss grenzt. Dieses Phänomen ist entlang des Rheingrabens nur an sehr wenigen Stellen so deutlich erkennbar. Drei Schautafeln erläutern die geologische Bedeutung des 2019 als Deutsches Geotop ausgezeichneten Deidesheimer Geotops.
Vieles, was Gäste an der Deutschen Weinstraße genießen, wächst und lebt hier und wird gelebt. Die Region lockt alle, die anspruchsvoll und genussorientiert, achtsam und bewusst leben. Diese Menschen wünschen qualitativ hochwertige, heimische Produkte, die nachhaltig hergestellt wurden und die, genau wie ihre Macher auch, eine Geschichte erzählen. Sie hinterfragen Herkunft und legen Wert auf Produkte, die aus ebenso authentischen, intakten Natur- und Kulturlandschaften kommen. Neben dem Wein ist die Mandel ein typisches Genuss-Produkt. Erlebbar sowohl in der Landschaft, wenn im März tausende von Mandelbäumen die Weinberge in einen Rosa Traum verwandeln, als auch als regionale Spezialität.
Im Rahmen der Profilierung innerhalb der „Nachhaltigkeitsregion Deutsche Weinstraße“ erhält und bereichert die Stadt Bad Dürkheim mit der Pflanzung von bis zu 100 Mandelbäumen und der Pflege zahlreicher Mandelbaum-Veteranen die ursprüngliche Kulturlandschaft. Dabei wird Wert gelegt auf Vielfalt (Weiße Essmandeln, rosa Ziermandeln, verschiedene Mandelsorten und „Local Heroes“ wie z.B. die Dürkheimer Krachmandel) und auf Ursprünglichkeit: Teil des Projektes ist die Veredelung fast „ausgestorbener“ Mandelsorten. Reiser von Exemplaren seltener lokaler Mandelsorten werden zu neuen Bäumen veredelt mit dem Ziel, auch Bäume nach zu pflanzen, die aus Reisern von seit Jahrzehnten hier gewachsenen Bäumen gemacht sind. Für alle neu gepflanzten Bäume wurden Patenschaften unter den Bürgern und Firmen Bad Dürkheims vergeben. Jeder Baum hat nun „seinen“ Menschen gefunden, dessen Name zusammen mit der Mandelsorte auf einem persönlichen Schild am Baum „verewigt“ ist.
Herzstück des Mandelbaum-Projektes ist die Bad Dürkheimer Mandelterrasse, die im Jahr 2021 an prominenter Stelle auf dem Michelsberg unterhalb der Michaeliskapelle mit über 10 Mandelbäumen, einem Terroir-Tisch, einer Blühwiese und der Einbeziehung historischer Trockenmauern entstehen wird. Inszeniert wird diese im wahrsten Sinne des Wortes „kostbare“ Landschaft durch Veranstaltungen (Weinbergnacht), Programme (Mandelführungen) und regionale Tourismuskampagnen (Rosa Wochen an der Weinstraße).