Duftig: Kiefern


Beim Waldspaziergang kann man einen sinnenreichen, intensiven Moment schaffen, indem man eine Weile stehenbleibt und ganz still wird. Ohne das Knirschen der Schritte und das Rascheln der Kleidung treten die Sinneseindrücke plötzlich stark hervor: Tiergeräusche, ein Flugzeug ganz weit oben, das Rauschen des Windes in den Baumkronen sind zu vernehmen. Und die Nase wacht auf: Ein Wald kann fast betäubend stark riechen. Einen besonders würzigen Duft verströmen Kiefern. Weil sie viel Harz produzieren, duftet ihr Holz auch intensiv – so sehr, dass ätherisches Kiefernöl zum Beduften von Räumen oder bei Saunaaufgüssen Verwendung findet. Bei Erkältungen soll die Kiefer in der traditionellen Heilkunde Beschwerden lindern. Auch wenn natürliche Kiefernwälder selten geworden sind – im Pfälzerwald sind sie noch zu finden, und zwar in großer Zahl. Dort wachsen auf der Hälfte der Waldfläche Kiefern. Gemeinsam mit Eiche, Buche und Kastanie prägen sie die historisch gewachsene Landschaft. Vor allem entlang des Höhenzugs Haardt im Osten des Pfälzerwalds findet man viele heimische Waldkiefern. Wenn hier die Sonne scheint und der Waldboden Wärme verbreitet, dann duftet es dank der Kiefern nach Süden, nach Sommer und nach Urlaub.

Gut fürs Wohlbefinden: würzige Waldluft Deshalb: tief einatmen und spüren, wie sich die Lunge weitet! Die würzige, erdige Waldluft riecht nicht nur nach Natur und Heimat, sie ist auch gut für das Wohlbefinden und senkt Stress. Weil wir unwillkürlich tief einatmen, um den würzigen Geruch zu genießen, der von Nadelhölzern und Fruchtzapfen ausgeht, kehrt Ruhe in den Körper ein. Was die Kiefer über ihren guten Duft hinaus auszeichnet, ist ihre Anspruchslosigkeit. Sie wächst gut an schwierigen Stellen oder auch auf nährstoffarmen Böden. Wegen ihrer Widerstandsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit war sie Baum des Jahres 2007. Der immergrüne Nadelbaum ist in Mitteleuropa heimisch. Als Wirtschaftsfaktor liefert er Holz für die Möbelherstellung und die Baubranche, da er in kommerziellem Anbau schön gerade und schnell wächst.

Tipp: Kiefernholz bietet natürlichen Mottenschutz für Kleidung. Man kann die duftenden Holzstücke für den Kleiderschrank kaufen. Verlieren sie ihre Wirkung – einfach etwas anschmirgeln, und schon riecht es wieder gut im Schrank.

Text: Cordula Schulze 

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